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In einem Durchstoßdiagramm
(abgebildet ist das Diagramm des Jahres 2002) werden die Staubwolken als kleine Schnitte dargestelt. Die Wolken ziehen sich senkrecht
gedacht weit vor und hinter das Bild. Schneidet nun die Bahn der Erde (von rechts unten nach links oben) diese bunten Schnitte (also die Wolken), gibt es eine Menge
Staub, der in die Erdatmosphäre eintritt und so die Sternschnuppen erzeugt.
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Leonidenvorhersage
Die Vorhersage des genauen Zeitpunktes eines Meteorsturmes ist eine schwierige Sache. Erst in den letzten Jahren gelang es mit Hilfe
aufwendiger zeitintensiver Computerprogramme die Meteorschauer zu simulieren und so genauer vorherzusagen.
Modelle
Zur Erinnerung: Zu einem Sternschnuppenschauer wie den Leoniden kommt es, wenn die Erde durch dichte Staubreste eines Kometen wandert.
Diese Staubreste werden von dem Kometen bei einem Vorbeiflug an der Sonne ausgestossen und bewegen sich danach auf einer ähnlichen Bahn
wie der Komet um die Sonne. Durch den Einfluß des Sonnenwindes und der Gravitation ändern sich diese sehr langgestreckten
Staubwolken in Form und Lage, so daß die Erde jedes Jahr in den meisten Fällen an diesen sehr engen Wolken vorbeifliegt.
Eine sehr detaillierte Darstellung für die Interessierten finden Sie auf Englisch beim
Armagh Observatorium (Irland).
Das Jahr 2002
Moderne Computerprogramme errechnen nun die genaue Lage der Erdbahn bezüglich dieser Staubreste. In einem Durchstoßdiagramm
(abgebildet ist das Diagramm des Jahres 2002) werden die Staubwolken als kleine Schnitte dargestelt. Die Wolken ziehen sich senkrecht
gedacht weit vor und hinter das Bild. Schneidet nun die Bahn der Erde diese bunten Schnitte (also die Wolken), gibt es eine Menge
Staub, der in die Erdatmosphäre eintritt und so die Sternschnuppen erzeugt. Interessierte können sich
dieses Enstehung genauer auf einer Seite der IMO nachlesen.
Im Jahre 2002 kreuzt die Erde die Staubreste, die der Komet im Jahre 1767 und 1866 ausgestossen hat.
An den anderen Wolken in der Abbildung fliegt die Erde vorbei. Zum Zeitpunkt der Passage durch
die 1767er-Wolken sind die Leoniden aus Westeuropa und zum Zeitpunkt der Passage durch die 1866er-Wolken in den USA zu beobachten.
Über die genaue Struktur dieser Staubwolken gehen die Meinungen auseinander (Dichte und Größe der Staubteilchen) und damit
auch die genauen Prognosen über den Zeitpunkt und Heftigkeit des Sturmes. Allerdings konnte man vor einigen Jahren überhaupt nicht
vorhersagen, ob es zu einem Sturm kommt, oder nicht! Daher ist die jetzige Genauigkeit von wenigen Minuten schon eine Sensation. Nur die
Anzahl der vorhergesagten Sternschnuppen je Stunde ist noch unsicher.
Die offiziellen Prognosen
Die IMO (International Meteor Organisation) stellt die
verschiedenen Prognosen der Wissenschaftler vor.
Jedes Team hate ein eigenes Rechenmodell, wie und wann die Staubteilchen aus den Kometenkerm ausgestossen werden und sich nachher
im Sonnensystem bewegen:
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Die ZHR (zenital hourly rate) ist die optimale Anzahl an Sternschnuppen genau im Zenit über einen Beobachter bei einem ganz dunklen Himmel ohne Mond und Dunst.
Die Uhrzeit ist jeweils in hiesiger MEZ (mitteleuropäische Zeit) angegeben.
Dieser Wert wird sicher nicht erreicht. Ich denke bei deutschen leicht nebligen Verhältnissen mit Mond wird der Wert
in Natura etwa 1/4 betragen! Der Mittelwert ist ohne Wichtung natürlich gewagt.
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Bis auf Lyytinen sagen die Prognosen eine höhere Anzahl an Sternschnuppen in den USA voraus.
Allerdings ist die Höhe der Prognose mit vielen Fehlern behaftet. Die Uhrzeit dagegen wird auf wenige Minuten genau stimmen.
Weitere detaillierte Vorhersagen kann man beim Leonid MAC Team abfragen.
U.a. gibt es die Möglichkeit, sich für seinen Beobachtungsort die vermutete Aktivität
errechnen zu lassen!
Gleiches kann man auf einer Seite von
Baron machen lassen,
z.B. für Berlin. Man beachte, daß die Vorhersage für einen
10-Minuten Zeitraum ist, also mit 6 zu multiplizieren ist für eine Stunde Dauer als üblichen Vergleichswert.
Hoffen wir, daß Asher nicht Recht hat - dann wäre ist mit weniger als 300 Sternschnuppen je Stunde in Berlin enttäschend (aber immer noch nett)!
Wie es auch kommen mag: Sicher ist, daß Europa und die USA jeweils einen Meteorsturm sehen werden.
Ob der Sturm sich vielleicht nur zum heftigen Wind reduziert, wird sich zeigen. Ein wenig Spannung im Spiel ist immer gut!
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