Mein kleiner Belichterservice-Test2002 Februar 05 |
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Bild und Ausschnitt | Erläuterung |
OriginalAusschnitt |
Nun ist es auch für mich soweit: Ich habe meine ersten Bilder im Internet belichten lassen. Die Bilder sind mit einer Olympus E-100 RS an einem bedeckten Winternachmittag Ende 2001 aufgenommen worden. Vor der Weitersendung wurde das 1,5 MB Bild 3fach digital nachvergrößert, damit die Versender das Bild auch zulassen. Bestellt wurde am Mittwoch, den 30. Januar 2001 kurz vor Mitternacht, um allen Anbietern die gleichen Startchancen zu geben. Auf dieser Seite ist oben das anonymisierte Bild, wie es bei mir auf der Platte liegt und unten ein Ausschnitt des Bildes dargestellt. Es ist nicht besonders schön, aber die Anbieter sollten sich an einem Durchschnittsbild testen lassen! Die zugesandten Bilder wurden in einem Zug mit Silverfast auf einem nicht mehr erhältlichen MicroTek Scanmaker III in 400 dpi Auflösung mit automatischer gleicher Einstellung gescannt und dabei die Farbe dem Augeneindruck angepaßt. Allerdings ist das nur in einem gewissen Rahmen möglich. Für die Unbedarften: "Belichten" nennt man das Herstellen eines Papierabzuges von einem digitalen Bild. Das geschieht nicht wie früher mit einem Vergrößerer, sondern digital direkt auf Spezialpapier, eben belichtet. Die Anbieter werben mit der Einfachheit, Kostengünstigkeit und Farbechtheit. In der Praxis sollte man sich ein Standardbild einmal belichten lassen und dann danach den Monitor einstellen. Aber ich wollte das Bild direkt aus der Kamera auf den Belichter ohne viel Aufwand haben. Zeitgleich beauftragt wurden daher jeweils zwei 20x30 cm Abzüge in Hochglanz, damit man auch erkennt, ob es interne Unterschiede gibt. Alle Firmen bieten ein Downloadprogramm an, das die Bilder bearbeitet und aus Datei, Scanner, Kamera etc. lesen kann. Alle Firmen haben natürlich die Möglichkeit das Programm zu updaten und auch die Preise aktuell zu halten. Alle Programme ermöglichen mehr oder weniger Bildbearbeitung. Meiner Ansicht nach kann dieser Punkt auch wegfallen, da Bilder in anderen Programmen vorbearbeitet werden. |
Bild und Ausschnitt | Erläuterung |
OriginalAusschnitt |
IPS: BefriedigendDie Firma Internet Print Service (IPS) hat ein kurzes kleines Programm zum Download, das sich allerdings auch nach Beendigung in der Taskleiste breit macht. Man kann es dort aber beenden. Bei nur 256 Farben läßt die Darstellung zu wünschen übrig. Die Oberfläche ist aber schnell und die Bilder sind hurtig hochgeladen. Man erhält nach Abschluß eine e-mail Bestätigung zugeschickt. Das Unternehmen arbeitet mit Quelle zusammen. Die Bilder holt man sich dann beim nächstgelegenen Foto Quelle Geschäft ab (frei wählbar bei Auftragserteilung). Die Kosten sind mit 1,79 Euro je 20x30 Bild die Preiswertesten. Es fallen keine Versandkosten an! Es soll 3-4 Tage dauern. Am Samstag nach 3 Tagen war ich vor Ort in der Filiale von Foto-Quelle. Die Bedienung warf einen Blick auf die üblichen Tüten, in denen niemals 20x30 cm Formate passen und meinte, die wären noch nicht da. Auch der Hinweis auf eine Internetbestellung und das größere Format brachten die Dame nicht dazu, weiter unten liegenden Großumschläge zu sichten. "Das dauere halt so lange und Montag käme eh nix, also Dienstag" drängelte mich die Verkäuferin ab. Punktabzug, nenne ich das... Egal, am Dienstag waren die Bilder dann nach 6 Tagen da. Die beiden Abzüge enthielten keinen weißen Seitenstreifen, waren also beschnitten, wie man so sagt. Dadurch reduzierte sich das wahre Maß auf 20,2*27,1 cm. Diese Arbeit des geraden Abschneidens ist für den Laien meistens schwierig, so das diese Aktion zu loben ist. In der Breite war daher alles abgebildet, in der Höhe allerdings nur 96%. Die fehlenden Stücke sind oben und unten zu gleichen Teilen. Der erste Bildeindruck ist gut. Alle Farben wirken natürlich, selbst das helle Weiß ist nur wenig ausgebrannt. Die Zeichnung in den dunklen Gebieten ist nicht so deutlich, wie bei den anderen Anbietern. Die Pixelstruktur ist nur wenig nachgeschärft. Auf der Rückseite sind die Filialnummer, die Auftragsnummer, das Printdatum (ohne Jahr) und der Dateiname meines Bildes (!) mit ausgedruckt. Fazit: Die Bedienungskräfte sind unqualifiziert. Die Bilder dagegen sind in Ordnung. |
OriginalAusschnitt |
AGFA: BefriedigendDie Firma AGFAnet Print Service (APS) hat ebenfalls ein kurzes kleines Programm zum Download im Angebot. Die Oberfläche ist aufgerämt und die Bilder sind ebenfalls hurtig hochgeladen. Auch mit 256 Farben funktioniert die Darstellung sauber. Man erhält keine e-mail Bestätigung zugeschickt, kann sich aber ein RTF-File im Anschluß an den Auftrag drucken oder speichern (letzteres war wegen Absturz bei mir angesagt). Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Firmen zusammen, die auch Dependencen vor Ort haben. Allerdings holt man sich hier die Prints nicht ab, sondern sie werden einem per Post von der Zentrale zugestellt. Verschiedene Unternehmen haben verschiedene Preise. Ich hatte Foto-Point gewählt. Die Kosten sind hier mit 2 Euro je 20x30 Bild plus 2,50 Euro Versandkosten die Teuersten. Ein Zeitziel ist nicht angegeben. Die beiden Abzüge auf Agfa Papier kamen in Rekordzeit an: Am Freitag morgen, also 36 Stunden später lag im Briefkasten ein kaum knickbarer Umschlag, in dem die beiden Abzüge enthalten waren. Die Abzüge enthielten weiße Seitenstreifen, da ich "ungeschnitten" ausgewählt hatte. In der Breite war daher alles abgebildet, in der Höhe allerdings nur 97%. Das fehlende Stück ist auf unten zu 1/3 und oben zu 2/3 verteilt. Das Format betrug 20,3*30,5 cm, also etwas größer als erwartet. Zusätzlich war ein fast leerer gleich großer Kontaktbogen enthalten, in dem das Bild noch einmal verkleinert abgebildet war. Bei mehreren Bildern ist das eine schöne Hilfe! Das Auftragsdatum, sowie die Auftragsnummer ware im Kontaktbogen auch einbelichtet. Der erste Bildeindruck ist gut. Die hellen Farben sind nicht ganz so hell, die dunklen nicht ganz so dunkel abgebildet. Die Pixelstruktur ist nicht ganz so deutlich wie auf dem Original zu sehen. Das Bild ist also kaum nachgeschärft worden. Auf der Rückseite sind die Auftragsnummer, das vollständige Printdatum, weitere Zahlencodes und mein Name ausgedruckt. Fazit: Die Teuersten, aber auch die Schnellsten. Die qualität ist in Ordnung. |
OriginalAusschnitt |
PORST: BefriedigendDie Firma Photo-Porst liefert ein ziemlich großes Download-Programm. Im Gegensatz zu den beiden anderen Firmen ist das Programm recht langsam und unter 256 Farben kaum zu gebrauchen. Man erhält keine e-mail Bestätigung zugeschickt, kann sich aber ein RTF-File im Anschluß an den Auftrag drucken oder speichern. Das Unternehmen arbeitet mit den Photo-Porst Filialen vor Ort zusammen. Die Kosten sind hier mit 1,78 Euro je 20x30 Bild zwar am Geringsten - allerdings verlangt die Firma noch 1 Euro Auftragspauschale plus 0,77 Euro Versandkosten für eine Pfandverpackung, womit diese Firma bei Kleinmengen nicht günstig ist (hier Summe: 5,33 Euro). Als Zeitziel waren 5 Tage angegeben. Am Samstag morgen habe ich die Bilder bei der örtlichen Photo-Porst-Filiale abgeholt. Doch ein Vergleich mit der Rechnung zeigte Ungewöhnliches: Die Filiale hatte einen nicht aufgeschlüsselten Aufkleber, der 5,65 Euro von mir verlangte. Als ich dem Verkäufer die ausgedruckte Bestellbestätigung zeigte, versuchte er erst noch die Mehrwertsteuer dafür verantwortlich zu machen, was aber klar schon inbegriffen war. Er nahm mir dann die ausgedruckten 5,33 Euro abzüglich der 0,77 Euro für die Pfandverpackung (Pappe) ab. Laut seinen Preisen sollte der Pfand auch nur 0,75 Euro sein. Also gleich einen Umschlag zum Einpacken mitnehmen! Der unbedarfte Kunde hätte also mit Pfand und Mehrkosten statt 4,56 Euro nunmehr 5,65 Euro bezahlt, also 24% mehr als nötig. Die Abzüge auf Kodak Papier enthielten weiße Seitenstreifen, da ich "ungeschnitten" ausgewählt hatte. In der Breite war daher alles abgebildet, in der Höhe allerdings nur 98%, aber immer noch mehr als bei AGFAnet. Das fehlende Stück ist auf unten und oben je zur Häfte verteilt. Das Format betrug 20,3*30,3 cm, also geringfügig größer als erwartet und etwas kleiner als bei AGFAnet. Der erste Bildeindruck ist befriedigend. Die Farben sind nicht so ausgeprägt wie bei AGFAnet. Die Grundhelligkeit des Bildes ist dunkler. Die Pixelstruktur ist deutlich zu sehen. Es ist ziemlich heftig nachgeschärft worden. Auf der Rückseite sind nur unklare Zahlencodes ausgedruckt. Fazit: Die Preisstruktur ist zu Kundenungunsten uneinheitlich ausgelegt. Die Bilder sind zu dunkel und zu stark nachgeschärft. |
And the winner is: Internet Print ServiceDie Noten sind nach meinem eigenen Befinden von 1-6 (sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, ungenügend, mangelhaft) vergeben und stellen eine subjetikve Bewertung meinerseits dar!
Preislich (Excel-Tabelle) hat die Firma Internet-Print-Service (IPS) bei Foto-Quelle ohne Extrakosten die Nase vorne. Als Zweiter geht Porst durch die Zielgerade, aber nur, wenn man auf den im Internet veröffentlichten Preise ohne Pfand besteht! AgfaNet geht unter diesen Vorrausetzungen preislich als letzter durch das Ziel. Wie so oft im Leben ist es bei der Schnelligkeit genau anders herum: Erst AgfaNet, dann Photo-Porst, zum Schluß IPS. Gleiches gilt für den Service. Man sieht es an den gleichen Zensuren: Alle Dienstleister sind im Schnitt gleich gut. Bei dem einen mangelt es am Service, bei den anderen an den Kosten. Die eigentliche Bildqualität aber kann eigentlich bei keinem Anbieter wirklich beeindrucken, wenn man einen gleichen Print von einer gleichzeitig entstandenen Aufnahme auf Farbnegativ betrachtet. Allerdings muß man dazu sagen: Der Durchschnittsmensch, der mit verwackelten und unscharfen Bildern ("Da ist Tante Erna zu sehen!") glücklich ist, der wird auch mit allen digital belichteten Bildern glücklich werden... |
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